Nach „Football Factory“, „Greenstreet Hooligans“ und „Hooligans 2“ nun der vierte Film von der Insel über Fußball auf der selbigen. Und einer ohne „Hooligans“ im Namen. Soweit war es das dann aber auch schon mit der Innovation.
Da die Szene heutzutage auch im Mutterland des Fußballs tot ist, spielt dieser Film in den „goldenen 70ern“, rund um die imaginäre Firm „The Pack“ (sehr kreativ!) und fußt auf dem Buch „Auswärtsspiele“ von Kevin Sampson aus dem Jahr 1999. The Pack, das ist eine 20 Mann Gruppe Lacoste und Designerkleidungfans aus den Liverpooler Arbeitsvierteln, die auf den jungen Carty eine solche Anziehungskraft ausüben, dass er sich solange anbiedert, bis er mitspielen darf. Carty spielt die tragische Rolle des Films, ein wohl behüteter Junge der englischen Mittelschicht, dem es zu langweilig, zu perspektivlos ist und der neue Herausforderungen nach seinem Studiumsabbruch sucht. Diese findet er schließlich in der Firm, deren Gesangsrepertoire noch das von „Greenstreet Hooligans“ unterbietet mit solchen Gassenhauern wie „Wir sind die Größten … wir sind die Größten …!“ Wer sie nun wirklich sind, welchen Verein sie supporten etc. bleibt alles im Dunkeln, denn die wenigen Szenen aus den Stadien sind so geschnitten, dass es aussieht als wären 100 Zuschauer zugegen. Auch das, wodurch ein Film wie „Football Factory“ zumindest noch punkten konnte: Die Authentizität der Kämpfe, ist total verschnitten, in Zeitlupe und wirkt alles mehr als gestellt.
Soweit zum Schlechten, doch gibt es auch Positives. So schafft es der Film eine recht coole und glaubwürdige Atmosphäre rüber zu bringen, das Lebensgefühl der Working Class zu der Zeit zu vermitteln, untermalt von guter Musik. Leider ist er auch schon wieder so cool, dass er arg Höhepunktarm, langweilig und vorhersehbar ist, dümpelt die Story vor sich hin, ehe plötzlich und unverhofft der Abspann über den Bildschirm flackert. Vorher dürfen natürlich auch die obligatorischen Drogen, der Sex und andere Klischees nicht fehlen. Wieder einmal ein Film, der alles andere als ein realistischer Hoolfilm ist, eher so spannend wie ein verfilmtes Telefonbuch – dafür aber mit coolem Soundtrack.
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