Ingo Braun dürfte manchem Fanzinejunkie durch den Frankfurter Hopp-Hard bekannt sein. Er ist unter anderem Mitbegründer der Ultras Frankfurt 97. Eben jener fühlte sich nun berufen einige seiner Berichte in Buchform zu veröffentlichen.
Die Berichte spielen im Zeitraum von mehreren Jahren, es geht von Japan über Südkorea nach Tunesien, Italien oder auch Israel und Kuba.
Also alles durchaus interessante Gegenden aber leider auch schon alles mal irgendwie, irgendwo gelesen. Teilweise sogar genauso, denn zumindest einige Artikel sind 1:1 aus dem Hopp Hard übernommen worden.
Zu Beginn liest es sich auch noch alles schön flüssig und interessant, nach wenigen Kapiteln jedoch hat man das Gefühl den Schreiberling habe der Spaß verlassen und er schreibe einfach nur noch um fertig zu werden. Eine recht unspektakuläre Schreibe, gemischt mit etwas willkürlich anmutenden Wikipediainformationen und kleinen Stories über Hopper, die häufig ein wenig in die Geschichte reingeprügelt wirken nach dem Motto „Das muss auch noch irgendwie rein!“
Nach dem gleichen Prinzip wurde beim Mittelteil, einigen Seiten Fotos, vorgegangen. Die wenigsten haben Bezug zu Spielen im Buch und wirken somit wie ein Fremdkörper oder nach dem Versuch zu zeigen, wo man denn sonst noch alles tolles war. Zugute halten muss man ihm jedoch, dass sich sein Geisteszustand gewaltig von dem anderer Hopper abzugrenzen scheint. Kein Deutschtümmeltum auch im tiefsten Afrika, ein sich Einlassen auf Kultur und Leute und vor allem kein reines „Fußballspiele abgrasen“ bis runter zur F-Jugend nur um Kreuzchen zu sammeln. Schade nur, dass die besuchten Sehenswürdigkeiten viel zu selten mit eigenen Worten, sondern nur mit Lexikonangaben beschrieben werden. Dadurch geht viel von der scheinbar empfundenen Begeisterung flöten. Das gleiche gilt für die Stimmungsbeschreibungen bei den besuchten Kicks, die teils sehr nach Baukastenprinzip zusammengeschustert wirken.
Das Buch hätte von seinen Touren sicherlich mehr Potential gehabt, wenngleich auch die wirklich interessanten und außergewöhnlichen Fahrten fehlen, für interessierte Leser ohne größere Fanzinesammlung im Schrank aber dennoch eine Überlegung wert.
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